Turntablism der Extraklasse auf dem fünften Stopp der ITF German DJ Championships 2003 im Wiesbadener Schlachthof.
Am Samstag, den 19.04.03 gaben sich 11 DJs aus dem Rhein – Main Gebiet die Ehre, ihr Können vor 500 Anhängern dieser besonderen Art der DJ Kultur unter Beweis zu stellen.
Als Loko, der Moderator, seine Stimme erhob, um das zahlreich angereiste Publikum zu begrüssen und diese Veranstaltung der besonderen Art einzuleiten, strömte das in der Halle verstreute Publikum, welches sich bis dato die Zeit an den Ständen von Vestax und Stanton vertrieb, blitzschnell vor die Bühne.
Keiner wollte etwas verpassen, haben sich doch die besten Turntablists der Region angemeldet, ihre Fingerfertigkeit vor den grossen Namen des Turntablism wie Mista Sinista von den X-Ecutioners, dem ITF Beatjuggling World Champion 2002 Troubl, sowie Man At Arms und M-Tech von Mums Best zu präsentieren.
Die Judges, alles Meister auf ihrem Gebiet, heizten dem Publikum zwischen den Wettkampfrunden mit Showcases ein, die für Partystimmung sorgten.
In den Eliminations durften die DJs in jeweils dreiminütigen Sets ihre einstudierten Routines zeigen, die bei den meisten Teilnehmern schon in dieser frühen Phase des Wettkampfes extrem anspruchsvoll ausfielen.
Keiner wollte den Anderen auch nur einen Punkt schenken.
Für das Viertelfinale qualifizierten sich schließlich acht DJs, die sich in folgenden Paarungen gegenüber treten mussten:
Quarterfinals
Rafik vs. Dee Skee Dee
Sircut vs. Rumble
Teddy vs. Shuffle
Kratzkreyer vs. Templer
Nach hochkarätigen Battles im Viertelfinale zogen dann die Sieger der einzelnen Battlepaare in das Halbfinale ein: Semifinals
Rafik vs. Sircut
Templer vs. Shuffle
Diese Halbfinalpaarungen hatten es in sich:
Sehr saubere Juggles und atemberaubende Scratches sorgten für ein technisches sowie musikalisches Niveau, welches für einen Qualifikations Tourstopp eher ungewöhnlich ist.
Nach einiger Beratungszeit kamen die Judges zu dem Schluss, dass das Finale zwischen Rafik und Templer ausgetragen werden muss.
Templer legte vor, zeigte ein recht revolutionäres Set mit Finessen wie 2 Nadeln auf einem Tonarm, bis er bei einem Plattenwechsel im Eifer des Gefechts die falsche Seite der Platte auflegte, was ihn dann aus dem Rhythmus brachte.
Rafik, voll in seinem Element, zeigte weniger Revolutionäres, beeindruckte aber mit der Perfektion seiner Routines.
Am Ende siegte Rafik nur knapp vor Templer, dessen zweites Set ohne Zwischenfälle ablief. Bevor dies aber bei der Siegerehrung bekanntgegeben wurde, ließen es Bukue One als Mcee und Mista Sinista an den Wheels of Steel nochmals richtig krachen.
Beide Finalisten waren überglücklich über ihren Erfolg, und sind hochmotiviert bei
den deutschen Finals Anfang August auf dem Splash Festival in Chemnitz mit um die deutsche Meisterschaft zu battlen und wir dürfen gespannt sein, was sich die bisher 14 Qualifizierten dafür alles einfallen lassen werden.
Alles in allem zeigte auch dieser Tourstopp wieder, dass die Zeit des guten alten Vinyls noch lange nicht vorbei ist, sondern im Gegenteil ganz neu entdeckt wird.